Lisa Fischer

Lisa Fischer
 

Liebe im Grünen
Kreative Sommerfrischen im Schwarzatal und am Semmering, Edition MOKKA April 2014


Dieses Forschungsprojekt analysiert das kreative Milieu der Sommerfrische in der Semmering-Region und dem Schwarzatal von der Wiener Moderne bis zur Gegenwart. Angebunden an konkrete Standorte (Sommerfrischeresidenzen) in den Gemeinden Payerbach, Reichenau, Breitenstein, Gloggnitz, Raach, Prigglitz und Schwarzau im Gebirge werden persönliche Netzwerke und ihre Akteure und Akteurinnen insoferne betrachtet, als das Ergebnis künstlerische Konkretisierungen im musikalischen, literarischen oder bildnerischen Bereich nach sich zog. Als Wechselbeziehung von Peripherie und Zentrum, von persönlichen Lebensläufen und politischen Rahmenbedingungen können derart Voraussetzungen und Hindernisse künstlerischer Produktionsstätten analysiert werden.

Das Anliegen ist es, gelebte Erfahrung an konkrete Räume zu binden und den stummen, architektonischen Zeugen eine Stimme zu geben. Im Mittelpunkt des Interesses stehen Orte die, zur Einkehr oder bei einem historischen Spaziergang im Grünen zum Nachlesen einladen. An ausgewählten Schauplätzen werden Sozial- und Wirtschaftsgeschichte, Mentalitäts- und Kulturgeschichte, Biographien und Architekturen derart miteinander verwoben und zu Erzählungen verdichtet.

Diese berichten von Aufbrüchen, Spurensuchen aber auch von Irrwegen. Sie wollen informieren, unterhalten, Assoziationsketten spinnen und zu Neugier anregen. Krise und Kreativität waren dabei Schwestern auf der Bühne dekadenter Spiele und neu zu konstruierender Verhaltensmuster. Dort wo die Melancholie und der Weltschmerz in Todessehnsüchten gipfelten, forderten Eros und Selbstbestimmung neue Experimentierfelder.

Platonische und erotische Liebesbeziehungen, Leidenschaften, Liebeleien oder mäzenatische Konstellationen blühen vor allem in der Sommerfrische. Dort wo die Großstadt Pause macht erweitert sich das produktive Klima zwischen Personen und Landschaften zu neuen Kreationen. So webt das Buch ein Netz von sozialen Kreisen in denen zahlreiche Personen jenes kreativen Milieus bestimmten die den Aufbruch der Wiener Moderne gestalteten, durch das Reformklima der 20er Jahren weiter entwickelten, im Jahr 38 einen radikalen Bruch erfuhren und in unterschiedlichen Rahmen heute neu entstehen.

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