Im Zauber der Quellen
Wien in Baden - Eine Hausgeschichte
Edition Mokka 2018
- Im Zauber der Schwefel- und historischen Quellen verdichtet sich eine
150 jährige bürgerliche Hausgeschichte der Weilburgstraße 53 zu einem
exemplarischen Porträt des gelungenen Aufbruchs von Zugezogenen. Im
erweiterten Kontext der engsten Umgebung präsentierten sich um 1900
schmucke Villen, von Stararchitekten der Ringstraße erbaut, als
sozialhistorischer Brennpunkt der Superreichen. Er ist wohl einzigartig
in Baden. Mut und Mobilität führten zum Erfolg der Besitzenden. Sie
initiierten einen regen Kultur- und Wirtschaftstransfer von Wien nach
Baden und hinterließen ein architektonisches und künstlerisches Erbe.
Die dynamischen Eigentümer und Eigentümerinnen waren multinational.
Ebenso im denkmalgeschützten Historismusgebäude der Nummer 53, wo
sie aus dem heutigen Ungarn, Frankreich, Tschechien oder Rumänien, die
Architekten aus Bukarest und Mähren stammten. Sie alle wanderten zu. Als
Sommerfrischedomizil beherbergte das Haus zudem eine illustre Gästeschar,
die als Drehscheibe in die Welt fungierte. Das internationale Wirken der
Komponistin Ludmilla Biehler und eine der größten privaten Gemmensammlung
Europas von ihrem Vater Tobias aufgebaut, fanden hier bis 1890 eine Heimat. Der
einstige Prachtboulevard, die Weilburgstraße, erlitt ab 1938 durch Enteignung
teilweise eine bauliche und durch Vertreibung eine vollkommene Zerstörung der
vielfältigen Sozialstruktur. Mit seinen wiederentdeckten Biographien wird er
damit zur Topographie der Erinnerung und zum Vermächtnis für die Zukunft.
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